Bei dem in regelmäßigen Abständen stattfindenden Smart City Round Table Salzburg standen diesmal nicht die Gebäude im Mittelpunkt, sondern deren Bewohnerinnen und Bewohner. Denn zur Erreichung der Klimaziele tragen auch die langzeitige Nutzung der Wohngebäude und der Aspekt des Nutzer:innenverhaltens bei. Darüber, was Bewohnerinnen und Bewohner selbst beeinflussen können, fehlt oftmals das Bewusstsein. Nicht zuletzt ist leistbares Wohnen ein relevantes Thema unserer Zeit. Beim Round Table wurden gemeinsam mit den anwesenden Gästen aus der Salzburger Stadtpolitik und –verwaltung, Planerinnen und Planern, Wohnbauträgern, Hausverwaltungen und Bewohnerservice Lösungsansätze diskutiert, wie man Bewohner:innen unterstützen kann und welche Kapazitäten es dafür benötigt.
Impulsreferate:
„Warum Bewohner:innen so wichtig sind“ Wigand Gössling, StadtLABOR
Wie Bewohnerinnen und Bewohner niederschwellig und spielerisch für mehr Klimaschutz im Alltag sensibilisiert und motiviert werden können – damit beschäftigt sich das Forschungsprojekt BAREWO, das mit dem Programm GERN fürs Klima mehr Nachhaltigkeit in Wohnanlagen etabliert. Mittels des Baukastensystems und der Einbeziehung unterschiedlicher Akteure kann eine mögliche neue Herangehensweise und somit ein Beitrag zu Ressourcenschonung und Klimaschutz geleistet werden.
„Zusammenleben in der klimaaktiv-Siedlung Sonnengarten Limberg“ Johannes Schindlegger, Wohnkoordinator
Aus der Praxis als Wohnkoordinator in einer Siedlung in Zell am See berichtete Johannes Schindlegger. Die Wohnkoordination im Sonnengarten Limberg wird über einen monatlichen Beitrag in der Miete finanziert. Damit werden unter anderem Büroabende, das Raummanagement der Gemeinschaftsräume, eine WhatsApp Broadcast-Gruppe für Informationen, Hausbesprechungen und weitere Aktivitäten (z.B. Nikolausfeier, Ostereiersuche, Kinderkino, Müllsammelaktionen, Mobilitätstag, …) durchgeführt. Da mit einem solchen Angebot auch positive Auswirkungen für die Allgemeinheit geschaffen werden, empfiehlt er eine Mischfinanzierung seitens der Stadt und der Bewohner:innen.
In der anschließenden Diskussion wurden Fragen beantwortet und Aspekte der Wohnkoordination und Einbindung von Bewohnerinnen und Bewohnern diskutiert. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Frage der Zuständigkeit für eine derartige wichtige Bewusstseinsbildung für Bewohner:innen bislang noch nicht ausreichend geklärt ist und weitere Schritte hinsichtlich einer Institutionalisierung von Angeboten getan werden müssen.