Das Programm GERN fürs Klima entsteht im Rahmen des Forschungsprojekts BAREWO – Baukasten für ressourcenschonendes Wohnen, welches Bewohner:innen und Nachbarschaften in den Mittelpunkt von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen stellt.
Im Laufe des Projektes werden Bewohner:innen gezielt als Akteure der Energiewende angesprochen und für nachhaltigere Lebensstile sensibilisiert, motiviert und befähigt. Um alltagsnah verschiedene Methoden zu erproben, wird ein entsprechender Baukasten in mehreren urbanen Testbeds in den Städten Graz, Salzburg und Innsbruck angewandt und mithilfe eines Monitoringsystems evaluiert. Die Reallabore sind bewusst heterogen ausgewählt und umfassen Neubauprojekte und Wohnanlagen im Bestand genauso wie Objekte im Eigentum und zur Miete sowie frei finanzierte und öffentlich geförderte Objekte.
Mit der Anwendung des Baukastens für ressourcenschonendes Wohnen sind beispielsweise konkrete Verbesserungen beim Energieverbrauch, beim Mobilitätsverhalten oder eine erhöhte allgemeine Wohnzufriedenheit zu erwarten. Das Ziel des Projektes besteht unter anderem darin, den Mehrwert für die verschiedenen wohnwirtschaftlichen Akteure sichtbar zu machen und die systematische Anwendung der erarbeiteten Methoden auch über die Projektlaufzeit hinaus zu ermöglichen.
Projektstart: 01.01.2022
Projektende: 31.12.2024
Genehmigte Förderung: 420.669€
Genehmigte Projektgesamtkosten: 739.478€
PROJEKTZIELE
PROJEKTKONSORTIUM
StadtLABOR Innovationen für urbane Lebensqualität GmbH (Konsortialführung)
Das StadtLABOR beschäftigt sich mit Innovations- und Transformationsprozessen in Städten und Regionen im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und Lebensqualität. Das StadtLABOR steht für einen inter- und transdisziplinären Zugang in der Lösung (urbaner) Herausforderungen sowie für ein integratives, koordiniertes Zusammenspiel von sozialen und technologischen Innovationen. Die Leistungspalette umfasst u.a. Design von Multiakteurs-/Stakeholderprozessen (Beteiligungsformate, Prozessarchitektur und -steuerung), Begleitung von Quartiers- und Stadt(teil)entwicklungen (integrative Entwicklungskonzepte, Stadtteil-/Quartiersmanagement etc.), Moderation von Zukunftsprozessen, Strategie- und Prozessberatung in Bezug auf offene Innovations- und Transformationsprozesse, Lern- und Vernetzungsformate. Seit 2015 ist das StadtLABOR Mitglied im European Network of Living Labs (www.openlivinglabs.eu).
Das interdisziplinäre Team des StadtLABORs umfasst unterschiedlichste Professionen und Fachexpertisen, u.a. Nachhaltigkeit, Energie-/Verfahrenstechnik, Architektur, Raumplanung, Soziologie, Soziale Arbeit/Sozialmanagement, Betriebswirtschaft, Mediation und Partizipation.
Q12 Projektentwicklung drei GmbH
Die Q12 Projektentwicklung drei GmbH ist ein 100% Tochterunternehmen der ARE Austrian Real Estate GmbH, einem Immobilienkonzern, der auf Büro-, Wohn- und Entwicklungsliegenschaften spezialisiert ist. Das Portfolio umfasst 565 Büro-, Wohn- und Gewerbeliegenschaften mit rund 1,7 Millionen Quadratmeter vermietbarer Fläche. Die ARE kauft, entwickelt und vermietet Top-Standorte in ganz Österreich. Die Entwicklung attraktiver Stadtteile mit durchdachter Infrastruktur zählt zu den Kernkompetenzen der ARE. Im Jahr 2015 startete die ARE ein Investitionsprogramm zur Schaffung von freifinanziertem Wohnraum. Bis zum Ende der Berichtsperiode 2020 wurden neue Eigentums- und Mietwohnungen mit einem Volumen von rund EUR 2.0 Mrd. in Österreich umgesetzt. Das entspricht rund 3.650 fertiggestellten Wohneinheiten und rund 4.700 Wohnungen in Bau. Das Engagement der ARE im Bereich Wohnen ist langfristig ausgelegt und ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie, die auch künftig fortgesetzt werden wird.
Die Mitarbeiter weisen hinsichtlich der intensiven Auseinandersetzung mit der Entwicklung von Wohnimmobilien ein umfassendes fachliches Know-how auf und sind täglich mit der Lösung sowohl technischer, betriebswirtschaftlicher als auch rechtlicher Aufgabenstellungen konfrontiert. Hierzu zählen u.a. Standortbeurteilungen, Architektur, Raumplanung, Bautechnik, Nachhaltigkeit, Marketing, Unternehmensführung, Vertrieb, Instandhaltung und Bewirtschaftung etc.
SIR Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen GmbH
Ein Schwerpunkt des SIR liegt auf der Erarbeitung von Grundlagen und der Zusammenarbeit mit Gemeinden und Bauträgern mit dem Ziel der Umsetzung nachhaltiger Projekte. Die ganzheitlich nachhaltige und energetische Optimierung von Stadtteilen und Siedlungen bildet dabei einen Schwerpunkt. Das interdisziplinäre Team des SIR bietet dazu folgende Forschungsservices, Planungs- und Beratungstätigkeiten an:
- Raumordnung: Grundlagenarbeiten, Regional- und Projektentwicklung; Querschnittsorientierter Einsatz von geografischer Informationstechnologie.
- Wohnen: Grundlagenerhebungen und Studien zu wohnbaurelevanten Themen, Beratung und Prozessmoderation bei Wohnbauforschungs- und Modellprojekten und Qualitätssicherung
- Energie: e5 Programm – Betreuung energieeffizienter Gemeinden; Projektentwicklung; Unterstützung von Gemeinden und Stadtteilen bei der Energiebilanzierung
Wohnbaustudien
- Wohnungsleerstand in der Stadt Salzburg 2015
- Situation des Mietwohnbaues in Salzburg 2018
- Wunsch & Wirklichkeit – Studie zur Wohnzufriedenheit 2016 bis 2021
- Analyse der Leistbarkeit von Wohnraum in Salzburg 2020
Begleitung von Modellbauvorhaben
- Modellwohnbau Stieglgründe
- Stadtumbau Lehen
- Quartierssanierung Strubergasse
- Sonnengarten Limberg
- Sanierung Friedrich Inhausertraße
Energie in Gemeinden und Regionen
- Management des „e5-Programms“ in Salzburg
- Leitung des Kernprojekts „klimaaktiv Siedlungen und Quartiere“
- Energieraumplanung (ROG und REK, Salzburger Wärmeatlas)
- Klimaaktiv Regionalpartner für Salzburg
https://www.salzburg.gv.at/dienststellen/sonstige-einrichtungen/sir
Universität Innsbruck, Institut für Geographie
Die Arbeitsgruppe für Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsforschung am Institut für
Geographie der Universität Innsbruck besteht aus ca. 15 Mitgliedern und kann auf langjährige Projekterfahrung zur Innovationsforschung, Stadtforschung sowie Policy- und Governanceanalyse zurückgreifen. Kompetenzen liegen hier in der Forschung zu sozialen-, institutionellen- und Nachhaltigkeitsinnovationen.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben langjährige Erfahrung in der Stakeholder-bezogenen Plattformbildung zur Förderung von sozialen Innovationen und verfügen über Know-how zur Forschung mit Reallaboren. Die Universität Innsbruck kann auf ein großes Netzwerk und vielfältige Kooperationen in verschiedensten Bereichen zurückgreifen.
ZUSAMMENARBEIT MIT
dahir GmbH – Sozioökonomisches Immobilienmanagement
Die dahir GmbH verfügt über langjährige Erfahrung betreffend positivem Beziehungsmanagement, Vertrauensaufbau und interkultureller Kommunikation. Als sozioökonomische Hausverwaltung versteht sie sich als Schnittstelle zwischen Eigentümer:innen, Bewohner:innen, Nachbarschaft, Kommunen sowie NGOs und versucht unter der Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen ganzheitlich nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. Unter Einbeziehung unterschiedlicher, kreativer Methoden werden bestehende, verkrustete Strukturen aufgebrochen, um neue Lebensgewohnheiten zu erlernen und zu etablieren.
StadtLandBerg – Dr. Rosemarie Fuchshofer
Die Sozialwissenschaftlerin und Stadtsoziologin Dr. Rosemarie Fuchshofer ist Expertin für aktive Arbeit mit Bewohner:innen. Sie bringt ihre umfangreiche Expertise bei Bewohner:innenbefragung, Entwicklung und Durchführung von Workshops mit verschiedenen Stakeholdergruppen und der Begleitung von Besiedelungsprozessen in das Projekt ein.
Elisabeth Meze – Expertin für Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Elisabeth Meze ist seit vielen Jahren in verschiedenen Kontexten im Bereich der Nachhaltigkeits- und Klimaforschung aktiv. Für die Entwicklung und Durchführung der Einzugsbegleitung XL für den städtischen Wohnbau in Innsbruck hat sie unter anderem den ÖGUT-Umweltpreis 2021 in Empfang genommen.
Mit dem Forschungsprojekt Baukasten für ressourcenschonendes Wohnen werden praxisnah Maßnahmen erforscht, die gezielt Bewohnerinnen und Bewohner sowie Nachbarschaften als Akteure der Energiewende ansprechen und in den Mittelpunkt von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen stellen. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ durchgeführt.